Heute morgen hat mir der kater ein blaues auge gehauen. oder besser: getreten. Oder besser: fast ein blaues auge getreten – denn du warst schnell wie die feuerwehr mit dem crushed ice zur stelle. Das crushed ice, mit dem wir abends die weich mach-drinks mixen. die, die uns ein bisschen schneller ins leben zurückholen als das fernsehprogramm. die, die wir schon immer mit vorliebe getrunken haben. seit wir uns lieben.
Seit wir uns lieben – eigentlich komisch das zu sagen. als ob das mal anders gewesen wäre. wars aber. eigentlich unvorstellbar. und unvorstellbar weit weg.
Nachdem sich meine trübe stimmung der letzten zwei wochen wieder mit blauen himmeln durchzieht, muss ich oft daran denken – an das damals. und dann schau ich dich an und bekomme ein seltsames gefühl – so eines, wie zwischen den welten. Seltsam unwirklich ist das dann und ein bisschen irritierend. dem eigenen hirn einen streich spielen, alte mit neuen bildern mischen und kucken was passiert. erst wundern und dann freuen. luftsprünge und blubberbläschen. das volle programm.
In den alten bildern leben wir in einer anderen stadt, mit anderen menschen. Die kleinen, vierpfötigen quitschnasen von heute, sind weit entfernte zukunft. und wahrscheinlich liegen sogar ihre eltern noch als quark im schaufenster. was es auch nicht gibt, sind wir.
Es unsere namen nicht zusammen über dem briefkastenschlitz – nirgendwo auf der welt. Es gibt keine autokennzeichen mit unseren initialen. Von durchtanzten nächten weiß noch niemand - alles ist nichts. nichtmal eine fixe idee von dem hier ist auf der welt rumgegeistert. nicht einmal die.
Aber du warst dort. Und manchmal hab ich dich gesehen. Auf der strasse vor meinem institut. Aus dem autofenstern auf der fahrt durch unsere stadt. Manchmal kamst du als sms auf mein handy. und die paar male, in denen du mir als email erschienen bist, hab ich noch heute im speicher meines alten providers. Vermutlich werde ich ihm deshalb nie kündigen.
Überall atmen kleine dinge unsere geschichte. An jedem kleidungsstück in meinem schrank hängt ein stück von dir. Es ist das plot das uns erzählt – jedes einzelne kapitel, bis zum vorläufigen höhepunkt. Aber welcher das ist, weiß ich bis heute nicht. Vielleicht sind es die zarten, romantischen momente? Die ersten küsse, der erste sex? Sind es feuchte hände und abschiedstränen? Glänzende augen? Ortswechsel? Alltagsgeschichten? Oder doch die ganz banale tatsache, hier zu leben – zusammen in diesen vier wänden, mit diesen acht pfoten. Mit all den großen und kleinen schwierigkeiten. mit dem alltag, den stimmungschwankungen und unsicherheiten?
Ist das noch großes kino? Ich wie es nicht genau. Ich weiß aber, dass es anderes kino ist. Es ist nicht immer der blogbuster vom beginn. Manchmal ist es seichte samstagabendunterhaltung. Manchmal comedy. Manchmal zum heulen traurig. Dann wieder nicht-von-dieser-welt-schön. Nicht mehr alles was wir tun fühlt sich neu an und trotzdem machen wir vieles noch immer zum ersten mal. Genauso wie zum ersten mal küssen. Und das wir das funkeln noch immer wecken können, das weiß ich jetzt wieder. Außerdem hab ich gelernt, es gut sein lassen zu können. Oder die manchmal banalen dinge, neu zu betrachten.
Denn beim sex geht das ja auch. Da ist das vertraute auch jedes Mal neu und unbefleckt – und das gefühl niemals so wie gestern.
Wir sind erwachsener geworden in den letzten vier jahren. Aber wir haben das zusammen gemacht. Und ich glaube, wir sind auch an uns gewachsen. Denn zwischen all den erinnerungen vom anfang, sind viele, viele von mittendrin. Ganze bücher kann man darüber schreiben. Und irgendwie haben wir das hier ja auch getan. Ein blick zurück holt schnell all das funkeln wieder. Wie schön, dass wir uns noch immer lesen können.
Ich liebe dich unglaublich. Und das jeden tag ein wenig mehr....
Das Gulasch am Buffet
vor 8 Jahren
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