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01.22

Sonntag, November 18, 2007

01.22. so spät ist es jetzt. und es ist seltsam ruhig auf der kleinen insel, die unsere wohnung ist. alles was ich höre ist ein bisschen katzengetappse und dein leises atmen, denn du schläfst auf der couch. hast dich in den schlaf verabschiedet, vor einer guten stunde schon oder länger. liegst da, ganz friedlich, vielleicht ein bisschen unbequem. aber ich konnte dich noch nicht wecken bisher, ich musste dich ankucken und bestaunen und mich freuen. stell dir nur vor, wir hätten das alles nicht gemacht - das von anderen trennen, neu anfangen, hin und dann her ziehen. stell dir nur vor, es wäre was dazwischengekommen. unvorstellbar. nein, gar nicht schön. leben ohne dich: doof.

dass wir dem anderen seine bedürfnisse gönnen, damit hast du hoffentlich recht. ich weiß, daß du es bei mir tust - ob ich immer so liberal bin, weiß ich gar nicht ganz genau. insgeheim ahne ich ja, daß ich emotional eine ganz schöne klette bin. oder ehrlicher: ich weiß das ziemlich sicher, aber ich bilde mir gern ein, das nicht. trotzdem ist das mit den bedürfnissen eine ganz spannende sache - gerade im bett. denn wenn ich so drüber nachdenke, hätte ich viele von meinen ohne dich gar nicht entdeckt. es ist ja auch immer eine frage der möglichkeiten und ziemlich genauso wie bei jeder anderen art von konsum auch: wenn du schon alles hast, willst du´s individueller. wenn du nichts hast, gibst du dich mit der grundausstattung zufrieden , damit du überhaupt was kriegst. denn hey: mit ganz normalem, unaufgeregten wochenend-sex kann man auch zufrieden sein. besonders dann, wenn die intervalle bis es dazu kommt, deutliche längen haben. und auch nach phasen, in denen wir exzessiven gebrauch der erste schublade deines nachttisch-schränkchens (übrigens ein wort, das mit nur einem t auch ganz entzückend ist ...), genießen wir es immer irgendwann wieder, einfach nur ganz nah beieinander und sextoy-los zärtlich zu sein.
phantasien brauchen also boden, auf dem sie gedeihen können. und einen, der sie pflückt. deshalb bin ich froh, daß du immer mal wieder neugierig nachfragst. und auch, daß du deine gedanken mit mir teilst.
bei manchen experimenten ist das nämlich unumgänglich; zum beispiel bei der, mit dem anderen paar. ich denke wir wissen beide, daß nur einer "stopp" sagen muss um die notbremse zu ziehen. und in vielen momenten weiß ich noch immer nicht, ob ich gründlich genug darüber nachgedacht hab. aber ich denke, daß ist normal und auch ganz gut so. und ich denke, du hast das auch. so ein paar urängste berührt das ja schon. und so ein paar mechanismen werde ich abstellen müssen. denn an sich zeige ich zähne, wenn einer zwischen uns funken will. und an sich, bin ich hochgradig eifersüchtig. und an sich glaube ich immer, daß mich außer dir keiner richtig prima finden kann. und an sich, finde ich außer dir niemand richtig prima. männer, die mich anbaggern, hören noch immer ihr letztes stündlein schlagen. und daß ich ihnen nach dem abwatschen nicht deine visitenkarte an die stirn klebe, ist nur ein mangel an reaktionsgeschwindigkeit. aber: das gilt ja alles nicht, wenn ich selbst aktiv richtungen vorgebe. also bin ich gespannt, ob ich den kurs leichten herzens halten kann.
was ich leichten herzens kann, ist, jetzt gleich abzuspeichern, auszumachen und dich dann mit einem kuss auf die stirn aus dem schlaf zu holen. wahrscheinlich wird einer nichtmal reichen, denn du schläfst jetzt schon ziemlich tief. das macht ein bisschen hoffnung darauf, daß du schon soviel vorgeschlafen hast, um gleich noch ein paar minuten mit mir wach zu sein. noch ein tässchen tee im bett und ein wenig erzäheln wär auch toll. oder sex? hmm - ist eine möglichkeit. aber eigentlich reicht gerade tatsächlich die grundausstattung: nur du und ich. unser bett. wärme. und ganz viel liebe.
ich freu mich schon auf den tag morgen. der ist ja wieder mit dir. stell dir nur vor....was hätten wir alles verpasst.

ich liebe dich. viel mehr als ich mit drei worten jemals sagen kann.

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