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hormontagebuch

Sonntag, Dezember 09, 2007

menschen kommen auf die welt, werden erwachsen, probieren sich aus, finden einander und machen neue menschen. das ist der lauf der zeit. so funktioniert leben. so hat man uns programmiert.
eigentlich alles ganz einfach.
als ohnebabyfrau hat man diesen reflex wenn ein baby im zimmer ist: ganz heimlich freut man sich nämlich über den moment, in dem der eigene mann einen mit dem leihkind im arm entdeckt. und dann beobachtet man, natürlich vollkommen unauffällig: wird dein blick weich? leuchten deine augen entrückt? tränen, zittern, spontane heiratsanträge oder spontanes klar werden über dein eigenen lebenssinn? ja, natürlich ist das albern. denn wie einfach wäre das schon: einfach ein baby schnappen und schwupps! selbst kinder wollen. aber auch wenn es albern ist, ist es doch eigentlich sehr schön so einen moment die welt anzuhalten. schließlich macht es einem doch ganz unmissverständlich klar: wenn ich ein kind will, dann mit dir. denn - und das ist nicht albern sondern sehr schlau - das hat frau nicht bei jedem mann. also zumindest nicht ich. für dieses gefühl gab es ja schon ein paar gelegenheiten - und zu denen hat es mich nicht heimgesucht. zu denen hab ich immer nur das gedacht, was du heut gesagt hast: wenn ich das auf den arm nehme, dann mach ich es nur kaputt.

tatsächlich ist das aber wohl gar nicht so. und das baby hat auch nicht geschrien, als es in meinen armen lag. es hat sich sehr interessiert die decke angeschaut. dann meine ohren und schließlich ein bisschen was in meinem gesicht. dann hat es gelacht. nicht extra, aber schön wars trotzdem. schöne kleine nase. schöne kleine finger mit stecknadelkleinen nägelchen. kleine hände, mit denen man so gut wie nix anfangen kann. milchpackungen kriegt man so jedenfalls nicht auf. mutterinstinkt geweckt!

früher hab ich immer gedacht: ich will keine kinder. zwischendurch hab ich gedacht: hmm, vielleicht doch. heute weiß ich: ich will. und auch nicht erst in zehn jahren. mir egal, ob das schwierig sein kann. viel schlimer als den gedanken an mögliches lebenschaos und überfoderte nächte, finde ich den gedanken, es niemals zu wissen. niemals zu wissen, wie es aussieht, das kleine du und ich. ein kleiner mensch, ganz aus unserer liebe gemacht. ein winziges, lebendiges unikat mit deinen lippen (vielleicht), meinen augen (vielleicht) oder ganz andersrum.
eines tages will ich im türrahmen stehen und dich nochmal dabei beobachten, wie du so ein klitzekleines wesen in deinen großen armen wiegst. ganz sachte, ganz vorsichtig. so wie heute, mit einem unterschied. dann ist es deins und meins.

und jetzt heul ich fast. und ich liebe dich. und das du und ich das es noch gar nicht gibt, auch. jetzt schon. hormone sind was feines :)

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