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another day, another post

Donnerstag, März 01, 2007

Da sind sie wieder die alten Bekannnten. Immer wieder die gleichen Gesichter, die gleichen Theorien, die gleichen wilden Geschäftsideen. Neueste Entwicklung des ganzen Spiels: Google ist böse.

Naja, ich wage es es zu bezweifeln, dass das alles so eintritt. Irgendwie fühle ich mich ja an Zeiten erinnert am Ende des letzten Jahrtausends, da gingen ähnliche Wellen durch die Welt. Allerdings war dort Microsoft noch böse, und MS Live-Konten, waren da die ultimative Datensammelstelle.

Man mag mir mein Misstrauen verzeihen, aber ich habe so meine Zweifel, dass im Jahr 2015, der komplett vernetzte Mensch alles von sich über eine Plattform sendet, und dass Server Nachrichten produzieren. Wo sollen sie denn herkommen die Nachrichten? Und jeder, der sich mit dem Internet auseinander setzt, und ein wenig Erfahrung hat, kann sich dagegen im bestimmten Masse wehren. Cookies löschen, Proxies nutzen, nicht alles auf einer Plattform sammeln, Verschlüsselung nutzen, etc, etc.

Ich höre ja schon wieder die Rufe, aber man ist im Internet nie anonym. Schon richtig, aber die Frage ist wohl eher für wen. Natürlich kann Google mir personalisierte Werbung zukommen lassen, wenn ich mich gegenüber Google identifiziere. Aber wenn nicht, dann nicht. Genauso wenig wie das Internet nicht die so hochgepriesene Grass-Rood-Democracy hervorgebracht hat, wird Google ein Nachrichten Perpetuum mobile schaffen.

Und trotzdem ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Denn wie man an dem Bild in diesem Post mal wieder sehen kann, ist das Internet für Informationen wie Hundescheisse unter der Schuhsohle: Man wird es einfach nicht mehr los, wenn man erst einmal drin ist. Und ich glaube genau da liegt der Hund begraben. Man muss sich einfach bewusst sein, was man da gerade tut, und nur weil man alleine vor seinem Monitor sitzt, bedeutet es nicht, dass niemand die Dinge sehen kann. Der Umgang mit Medien musste schon immer wohl überlegt sein, und für 15 Minuten Ruhm, musste man schon immer so oder so bezahlen.

Also Kinder gebt fein acht, ws ihr im Internet macht.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hmhmhmhm, also zunächst einmal war das Wort, das du gesucht hast "Grassroots democracy", von wegen Demokratie von unten (halt den Wurzeln) her...

Ich sehe ja weniger das Internet und die darin wirtschaftenden Firmen als das Problem, sondern eben die Menschen, die nicht wie "wir" wissen, wie das Netz zu benutzen ist.

Leute, die alles und jeden sein Cookie setzen lässt, brav alle möglichen Toolbars und IE-Addons installieren und bei allem, was ihnen an Abfragen gestellt wird, brav auf "Ja" und "Weiter" klicken.

Das Netz und die Nutzung eines Computers im Netz ist nunmal nicht so easy und sorgenfrei, wie es so gerne dargestellt wird. Es fordert eine ausführliche und andauernde Auseinandersetzung mit der Materie oder einfacher gesagt: Es fordert dieselbe Sorgfalt beim Einkaufen, Daten herausgeben, Informationen und Meinungen veröffentlichen, wie im realen Leben.

Denn sowohl Gesetzgeber, Polizei und Staat, als auch Wirtschaft, Verbrecher und Betrüger haben das Internet um die Dinge "bereichert", ohne die es vorher ein relativ sorgenfreier Raum hätte werden können.

Anonym hat gesagt…

also erst einmal danke für die Berichtigung. Ist halt schon 10 Jahre her ;)

Und grundsätzlich kann ich dir eben nur zustimmen, es hängt einfach vom Nutzer ab, und vom gelernten Umgang mit Medien.Dabei vetraue ich darauf, dass es eben nicht 90% der Menschheit sind, die komplett willenlos allen Marketingversprechen folgen.

Und zu dem sorgenfreien Raum - entschuldige, dass war von Anfang an eine Utopie, denn Politiker, Juristiktion, Verbrecher, Wirtschaft, sind nun einmal Teil unseres Gesellschaftssystems. Und die gesellschaftlichen Regeln haben sich in jahrhundertelanger Entwicklung aus Regeln zum Zusammenleben geronnen. Diese Regeln durch eine einzige technische Innovation aufhebeln zu wollen, war nie eine reelle Chance. Dafür sind Menschen einfach ohne Regeln zuw enig in der Lage zusammenzuleben - der Egoismus des einzelnen steht da einfach im Weg. Und das Internet verändert die Menschen nicht. Ihre Wahrnehmung der Welt ja - den Menschen nicht.

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