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too many answers...

Sonntag, November 05, 2006

a. steht noch immer im raum. und steht da und steht da und steht da. bestellt und nicht abgeholt. naja - eigentlich ja noch nichtmal bestellt.
erinnerst du dich an dieses gespräch, das wir vor ein paar jahren mal hatten? da haben wir uns darüber unterhalten wann es wohl ein guter zeitpunkt sei, ein kind zu bekommen. und du hast gesagt, daß wir uns wahrscheinlich irgendwann am küchentisch wiederfinden und darüber reden. ich fand das damals schon doof. das ist ja wie einkaufszettel schreiben. oder rechnungen bezahlen. alles so verkopft.

aber: auch meine emotionale sperre gegen kopflastige kinderplanung hilft mir bei der beantwortung der frage nach ja oder nein, nicht wirklich weiter. meine einstellung zum thema ändert sich innerhalb von minuten. schwankt ins pro nach einem gespräch mit einer freundin, die mich kennt wie ihre zweite haut. flüchtet sich ins contra, wenn im supermarkt verzweifelte jung-eltern versuchen, ihr kind ruhig zu stellen.
irgendwo in mir ist der - vielleicht komplett realitätsferne- anspruch, ein kind nur dann zu bekommen, wenn es kein contra gibt. allerdings ahne ich auch, daß es diesen moment nie geben kann.
ganz objektiv betrachtet, haben wir angst davor, weil sich in unserem leben noch so viel ändern kann und wird.
ganz objektiv betrachtet wird meine schwester wahrscheinlich kein kind mehr bekommen, weil ihr leben sich nicht mehr ändern lässt.
weil so ganz schleichend die firma und der lebensstil die oberhand gewonnen haben. ganz subjektiv, glaube ich aber auch, daß sie das ein wenig traurig macht. vielleicht noch nicht sehr. noch nicht jetzt. aber was ist in zehn jahren? dann, wenn sie mitte vierzig und er anfang fünfzig ist? wie fühlt sich das dann an? machen geld und erfolg auf die art glücklich, wie es die eigene familie tut?
und sind kinder nicht vielleicht gar nicht so kompliziert, wie man neuerdings immer denkt? wollen die nicht tatsächlich einfach nur das es warm ist, das es was zu essen gibt und das da jemand ist, der sie anspruchslos liebt? so wie unsere eltern das mit uns auch hinbekommen haben?

neben all der fragerei, gibt es aber auch ein paar sachen, die ich ganz genau weiß:
ich wünsche mir ein kind von dir.
ich wünsche mir ein kind mit dir.
es wird das schönste kind der welt.
es wird große braune augen haben.
und wahrscheinlich deine dunklen haare.
vielleicht ist es aber auch die ersten zehn jahre lang so goldblond, wie ich es war.
es wird mal ordentlich groß, wenn es groß ist.
und ganz schön schlau, wird es auch.
es wird glück haben, denn es hat dich als papa.
denn du wist ein großartiger papa sein.
und ich kann das sehen, ich weiß schon, wie das aussieht.
und ja, ich glaube auch das so ein babybauch sehr, sehr sexy ist.

ich will das alles mit dir erleben. das schwanger sein und das bauch eincremen und das stolz sein, den arztmarathon, das namen suchen, das auf die welt bringen, das nach hause fahren, das wickeln, das beim einschlafen zukucken, das märchen vorlesen, das welt durch kinderaugen sehen und das weihnachten, ostern, geburtstag feiern.
ich weiß vor allem, daß ich mir das noch mit keinem mann gewünscht habe. und das ist doch ein gutes zeichen, oder?

alles, was ich nicht will ist, dich in eine position zu bringen, aus der du diesen gedanken unterstützt um mich glücklich zu machen.
denn neben unserem leben, gibt es auch noch deines. und solange auch nur irgendwo in dir ein zweifel steckt, ist das alles keine gute idee. ich will nicht eines tages da stehen und zusehen, wie unsere beziehung scheitert, weil wir uns jetzt falsch entschieden haben.
wenn ich davor keine angst haben brauche, dann ja - dann lass es uns versuchen. dann glaube ich, daß uns das sehr glücklich machen kann.

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