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aller anfang ist schwer

Montag, August 15, 2005

der erste kuss - ja, der war schwierig. und dabei so einfach im kopf. aber um ehrlich zu sein, hab ich das lange nicht so ernst genommen wie du. denn erinner dich mal an die situation: du gerade von der arbeit zu haus, ich aus einer laune heraus auf dem weg zu dir. ich weiß noch, wie ich vor meiner haustür im wagen gesessen habe. gerade hatten wir eine woche voll hardcore sms flirt hinter uns und in mir tummelten sich hochgefühl und tatendrang umeinander.
es musste einfach irgendwas passiern, ich musste dich einfach sehen. um zu schauen wohin es führt, ob ich das wirklich kann. ob du mich wirklich willst.

aber was macht man da, nach so einer woche, nach solchen texten über´s handy. nach geteilten phantasien, angebotenen affairen und sehnsuchtsvollem in damals 180 zeichen? da begrüßt man sich nicht mehr per handschlag - und selbst eine einfache umarmung hätte als zeichen des stillstands gedeutet werden können.

aus dem auto hab ich dich angerufen - der herzschlag bis rauf in den hals. du hast abgenommen und folgenschwer begrüßt. nicht "hi" - nicht "hallo v." wie in den drei jahren in meinem rücken. "hi süße" hast du gesagt - und es klang so weich.
hi süße in meinem bauch, meinem kopf, meinem herzen. den nachklang hab ich noch heute. das erste mal das weiche bett deiner warmen stimme nur für mich. draußen war es dunkel und das innere meines wagens eine kleine höhle. ein resonanzkörper für die nächsten atemzüge und meine ankündigung dich gleich kurz besuchen zu wollen. ich glaube du warst total überrumpelt.

von der fahrt zu deiner strasse weiss ich nichts mehr, das war totaler blindflug bis meine finger auf deiner klingel angekommen war. dann ging die tür auf, der warme lichtschein aus deinem flur im treppenhaus und du mittendrin.
da umarme ich nicht mehr - da küsse ich bereits.
der offiziell erste kuss - wirklich? so voller unsicherheit? nicht eher der versuch einer klaren überleitung? next level, babe - gottseidank mit ein paar extraleben. aber eben nicht unverwundbar. wir haben schon immer ohne cheats gespielt.

auf der couch mit dir - deine großen, unsicheren augen vor mir, hat mich die angst gepackt. das ist der voteil von handies und emails. man muss niemandem in die augen schauen. in meiner unsicherheit und mit den tausend seelen in meiner brust hast du meinen kopf in deinen schoss gebettet und mit mir im nichts gesessen. status quo. das war er und ich glaube bis heute, daß er so wichtig war. weil ich mich da bewusst entscheiden musste. mit allen konsequenzen.
aber diese entscheidung würde erst einen tag später kommen. danach.

davor war der kuss am auto. der den du beschrieben hast. der so grandios schief ging wie selten einer.
weil wir so neu waren füreinander. und so fremd.

ich kann dich noch weggehen sehen danach. irgenwo hin, irgendwas für die uni. du im dunkeln auf dem bürgersteig. setzt die baseballkappe auf und steckst duie hände in die taschen. ich zurück im auto - starr vor unentschlossenheit und mit dem warmen fleck deiner lippen auf meinen.

das es einen tag später so wahnsinnig gut sein würde, wussten wir da noch nicht.
aber wenn wir es nicht geahnt hätten, süßer, glaubst du wir wären dann hier?

1000 küsse.
und noch viel mehr.

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