heute hatte ich einen seltsamen moment. ich habe in zeitlupe beobachtet, wie ich einen menschen ins abseits schicke. ins abseits meiner symphatie.
ein mensch, den ich schon lange kenne. eigentlich arbeitskollegin - in anbetracht der niedrighierarchisch organisierten struktur: entfernte bekannte. bei der wahl der zigarettenpausenbegleitung auf der liste der favourites vielleicht die nummer acht.
nett eigentlich - aber immer so quitschig. so mädchenhafterlebnishungrig. so ständig redend - über alles, vorzugsweise über sich und ihr leben und ihre beziehung und wie und warum und was es gestern und heute und übermorgen zu essen gibt. in langeweile ablenkend, an guten tagen amüsantes beiwerk, an blöden tagen zum an die wand hauen.
da sitz ich also mit der besten und zergehe in weiblichem gleichklang und höre die geschichte dieser einen, die mal eben so regelmäßig ihren kerl bescheisst. den, der seit drei jahren die liebe ihres lebens ist. mit dem immer alles so unglaublich prima und bedeutungsschwanger ist. den hat sie beschissen.
und wie. mit so ziemlich jedem kerl der neu in unser projekt kommt. auf so ziemlich jeder party die wir gefeiert haben. eigentlich ständig.
da fällt mir ein, wie sie sich ausgeheult hat - letztens noch - bei mir. oh, das beil fällt langsam und stetig. das er so wenig zeit fürsie habe jetzt wo er sein examen schreibt (ach) - und das wo sie ihn doch ständig bekocht. da hat sie sich dann getrennt für einen tag und dann waren sie zelten (im ernst) und alles war wieder prima - und so toll und so bedeutungsschwanger.
ficken als bestätigung. fremdficken als bestätigung. das ist kein fremdgehen - das ist für´s ego, das heisst fremdficken.
während die gute also liebt und begehrt und fallen lässt, wenn´s mal nicht rund läuft, gibt es immer das back up. die kollegen, die mitbewohner, den freund der besten freundin. tatsache.
da ist sie von der kante gerutscht. ins abseits gefickt. kein wort mehr wert.
das hat mich fasziniert, denn ich fragte mich warum. ein bisschen wohl weil man seine eigene beziehung schützen will. weil man ablehnt, was das ich gefährdet. promiskuität.
ich hab mich dann gefragt, ob das als grund okay ist. ich denke schon.
lügen und betrügen zum erhalt des egos - wenn man das reuelos macht ist man auch vor sonst nix fies.
und da sitzen und mit kulleraugen auf die liebe schwören und sie hinschmeissen wenn sie nicht funktioniert wie man das gerade will, ist unsymphatisch. und klein.
schlampen dieser welt - macht alleine pause.
Warum gehen wir zur Arbeit?
vor 7 Jahren
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